Nachdem Meldungen über mit dem neuen Corona-Virus infizierte Katzen im Netz kursierten, haben sich viele Tierbesitzer Sorgen gemacht. Sie hatten Angst, sich bei ihren Haustieren mit dem Virus zu infizieren. Sie hatten Angst davor, diese weiterhin ins Freie zu lassen – manche hatten sogar Angst davor, sie überhaupt zu behalten. Tiere wurden im Tierheim abgegeben oder sogar ausgesetzt. Dr. med. vet. Brigitte Hentschel, Tierärztin aus München mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie, betont, dass solche Reaktionen absolut unnötig sind. In einem Interview mit den Landesverband Bayern des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) sagt Hentschel: „Bitte haben Sie keine Angst. Zwar ist es richtig, dass Katzen eine gewisse Empfänglichkeit für das neue Coronavirus besitzen, jedoch erkranken sie selbst nur mild und tragen viel zu wenig von dem Virus in sich, als dass es ausreichen würde, einen Menschen anzustecken. Im Klartext – Katzen stecken sich höchstens beim Menschen an, umgekehrt ist es nicht möglich. Zumindest nicht nach dem aktuellen Kenntnisstand der Forschung.“
Tiere können sich aber bei ihren Besitzern anstecken
Möglich aber ist, dass sich Katzen bei ihren Besitzern anstecken können. Deshalb sollten Tierbesitzer, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, einen intensiven Kontakt zu ihren Haustieren vermeiden. „Also kein Kuscheln mit Küsschen – und raus mit den Tieren aus dem Bett!“, sagt Brigitte Hentschel entschieden. Auch sollten Freigängerkatzen aus Corona-positiven Haushalten besser im Haus bleiben.
Falls ein Haustier Corona-Symptome zeigen sollte, „würde ich dafür sorgen, dass ihr Immunsystem stark bleibt und sie symptomatisch behandeln. Eine Quarantäne für solche Tiere halte ich für übertrieben, da für den Menschen durch sie ja keine Gefahr besteht“, sagt Hentschel und ergänzt: “Allerdings würde ich ihre Bewegungsfreiheit einschränken, bis die Krankheit vorüber wäre, um zu verhindern, dass sie andere Tiere anstecken – also Hunde an die Leine und Freigängerkatzen in den Hausarrest.“
Das Interview mit Dr. med. vet. Brigitte Hentschel lesen Sie hier.
Zur Person: Dr. Brigitte Hentschel ist in München als Tierärztin niedergelassen. Neben der konventionellen Medizin setzt sie auch auf Homöopathie. Warum, das sagte sie in einem Interview: „Ich habe mich der Homöopathie zugewandt, weil ich im Laufe meiner Tätigkeit als Tierärztin in der Groß- und Kleintierpraxis immer häufiger mit Patienten konfrontiert wurde, denen ich trotz ordentlicher Diagnostik und Therapie nicht helfen konnte. Mit dieser Tatsache konnte ich mich nur sehr schwer abfinden. Es ist unglaublich befriedigend, wenn ein ´austherapiertes` Tier doch wieder gesund wird.“ Dieses Interview lesen Sie hier.