Berlin, 1. Dezember 2022. Nun ist es amtlich: In Berlin ist die Homöopathie aus der ärztlichen Weiterbildung gestrichen worden. Den Beschluss der Berliner Ärztekammer vom September 2021 wurde nun durch die Unterschrift der Grünen Gesundheitssenatorin Ulrike Gote gültig. Darüber berichtete die Berliner Ärztekammer in einer Pressemitteilung am 30. November. Der Berliner Verein homöopathischer Ärzte (BVhÄ) hatte sich gegen das Aus in der Weiterbildung mit Informationen, Unterschriften, Diskussionen und einem Rechtsgutachten gestemmt. Dr. med. Ursula Dohms, BVhÄ-Vorsitzende: „Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung falsch. Die Inanspruchnahme der Homöopathie durch Patientinnen und Patienten ist sehr hoch, nun wird mittelfristig auf der ärztlichen Seite eine qualifizierte Behandlung nicht mehr möglich sein.“
Seit 40 Jahren ist die Zusatzbezeichnung Homöopathie Bestandteil der ärztlichen Weiterbildung. Die Delegiertenversammlung der Bundesärztekammer (BÄK) hat sich bei der Verabschiedung der neuen Musterweiterbildungsordnung (MBWO) 2018 ausdrücklich für die Homöopathie ausgesprochen. Homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte sind zumeist Fachärzte, in Berlin arbeiten rund 400 Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie. Mit etwa 70.000 behandelten Patienten im Quartal in Berlin leisten sind sie einen wesentlichen Beitrag in der kassenärztlichen und privatärztlichen Versorgung.
Weitere Informationen
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Brief homöopathisch tätiger Ärzt*innen an die Delegierten der LÄK
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Deshalb ist die Zusatzbezeichnung Homöopathie wichtig